
Wie es der Spielplan so will: Am Samstag waren die Werkself-Profis in Wolfsburg gefordert, am Montag empfangen die Bayer 04-Frauen den VfL in Leverkusen. Zum etwas ungewohnten Zeitpunkt geht es für die Schwarz-Roten am Montagabend um 18 Uhr im Haberland-Stadion gegen das Spitzenteam von VfL-Coach Ralf Kellermann. Die Begegnung wird ab 17.45 Uhr live auf Eurosport und DFB-TV übertragen.
„Jetzt erst recht“ – Das ist das Motto, das sich die Bayer 04-Frauen seit kurzem auf die Fahnen schreiben. Zuletzt gelangen zwei Siege in Folge. Die Situation in der Liga hat sich dank der gewonnenen sechs Punkte gegen Potsdam (1:0) und in Köln (2:1) deutlich verbessert. Die Personallage indes ist nicht besonders rosig.
Gelingt der Potsdam-Coup noch einmal?
Höchst effizient, bissig in den Zweikämpfen, taktisch geschlossen und läuferisch stark hatten sich die Bayer 04-Frauen auf eigenem Platz gegen ein verunsichertes Turbine-Team vor drei Wochen präsentiert. „Das muss auch gegen Wolfsburg unser Ziel sein: Wir müssen um jeden Meter kämpfen und die wenigen Torchancen konsequent nutzen“, erklärt Bayer 04-Trainer Thomas Obliers. Etwas anders entwickelte sich der Auftritt seines Teams im Derby gegen Köln am sechsten Spieltag. Spielerisch lief nicht viel zusammen. Die Abstände zwischen den Mannschaftsteilen gestalteten sich viel zu groß. Derby-Torschützin Francesca Weber bezeichnete den Erfolg gegen den rheinischen Nachbarn später treffend als „schmutzigen Sieg“.
Die Punkte waren dennoch enorm wertvoll und sollten den Bayer 04-Frauen viel Selbstvertrauen verschaffen, auch wenn sie zunächst einen echten Schockmoment verarbeiten müssen. Eine ganz entscheidende Akteurin in den beiden ersten Saisonsiegen der Leverkusenerinnen war Turid Knaak. Ihre beiden sehenswerten Treffer gegen Turbine-Torfrau Lisa Schmitz und den 1. FC Köln machten letztlich den Unterschied aus. Jetzt wird die 24-jährige Torjägerin lange fehlen.
In einem Testspiel gegen PEC Zwolle während der vergangenen Länderspielphase wurde die Leverkusener Nr. 10 von der gegnerischen Torfrau brachial umgemäht. Die schlimme Diagnose: glatter Schien- und Wadenbeinbruch. Besonders bitter: Nur wenige Tage zuvor war Turid Knaak zum ersten Mal in ihrer Karriere in den Kreis A-Nationalmannschaft berufen worden. „Turid Knaak war in absoluter Top-Form und ein wichtiger Faktor in unserem Spiel. Es wird schwer, eine unserer absoluten Leistungsträgerinnen zu ersetzen“, sagt Obliers.
Ohne zwei Knaaks und Petzelberger
Neben Turid Knaak muss Bayer 04 gegen Wolfsburg auf weitere wichtige Spielerinnen verzichten. Marina Hegering, Laura Widak und Merle Barth fehlen weiterhin langfristig. Rebecca Knaak kuriert immer noch ihr Pfeiffersches Drüsenfieber aus und auch Spielführerin Ramona Petzelberger muss mit einem im Derby erlittenen Muskelfaserriss im Oberschenkel passen. Dazu fällt Mittelfeldspielerin Jana Schwanekamp mit einem Handbruch aus. Thomas Obliers verspricht: „Meine Mannschaft entwickelt gerade eine Jetzt-erst-recht-Mentalität. Wir werden auch für die nicht einsatzfähigen Spielerinnen gegen Wolfsburg und in den kommenden Wochen alles geben.“