Das war Pech

Mit 1:1 (0:1) endete das Bundesligaspiel zwischen dem FF USV Jena und dem MSV Duisburg. Vor der Rekordkulisse von 2702 Besuchern war das Remis sehr glücklich für die Gastgeber, weil der Ausgleich erst in der 89. Minute fiel.

MSV-Coach Sven Kahlert erkannte als fairer Sportsmann aber auch die Gesamtleistung des USV an: „Das Remis war glücklich, aber verdient. Natürlich haben uns nur zwei Minuten zum Klassenerhalt gefehlt. Aber ich habe meiner Mannschaft gesagt, ich will keine Tränen sehen; denn wir haben bei einem sehr, sehr starken Gegner einen Punkt mitgenommen. Kompliment an mein Team, das körperlich wirklich alles abgerufen und besonders in der ersten Halbzeit auch spielerisch richtig gut agiert hat.‘ 
Und dieses Lob hat sich in der Tat das komplette Team verdient, herausragend und vorbildhaft geführt von Spielführerin Jennifer Oster und Barbara Müller.
Soweit die Analyse, doch Kahlert blickte auch noch im Kreis auf dem Feld nach vorne: ‚Von dieser Sekunde an konzentrieren wir uns auf das Endspiel am Sonntag gegen Sindelfingen.“
Im ersten Durchgang zeigten die Zebras ein überzeugendes Spiel mit durchdachten Angriffen und einer stabilen Abwehr; 30 Minuten war man die überlegene Mannschaft. Gegen Ende kam Jena aber deutlich besser ins Spiel, vor allem die Läufe und die Flanken der starken Pia Percival über die linke Seite bereiteten der MSV-Abwehr einige Probleme. Nach der Pause waren die Torchancen dann Mangelware – auch weil der MSV die wenigen Kontermöglichkeiten nicht entschlossen ausspielte. So behielt die alte Fußball-Weisheit mal wieder Recht: Wer nicht nachlegt, wird bestraft. 

Kahlert sorgte erneut für eine personelle Überraschung und vertraute auf die lange verletzte Laura Neboli, die von Beginn an mit Marina Himmighofen die Innenverteidigung bildete. Außerdem gab es zwei Änderungen im Mittelfeld: Sofia Nati für Laura Luis und Agatha Tarczynska für Lucie Vonkova sollten dabei helfen, endlich den „Bock umzustoßen“, sprich die ärgerliche Abschlussschwäche zu überwinden. 

Highlights 1. Halbzeit 

2. Minute: Das geht ja munter los; gleich beim ersten Angriff Ecke für den MSV, die bringt aber genauso wenig ein wie ein erster Freistoß für Jena im direkten Gegenzug, die MSV-Abwehr blockt die scharfe Flanke von Percival ab. 

6. Minute: 0:1! Na also, endlich gehen die Zebra-Mädels mal wieder in Führung; Sofia Nati setzt sich entschlossen im gegnerischen Strafraum durch, ihren ersten Schuss aus 15 Metern, halblinks, kann Torfrau Michel noch abwehren, doch den Nachschuss platziert Nati überlegt ins lange Eck. 

30. Minute: in der ersten halben Stunde haben die rund 40! mit Bus und Pkw angereisten MSV-Fans ein sehr engagiertes Spiel ihrer Mannschaft gesehen. Gefahr drohte bisher immer nur dann, wenn Pia Percival einen Standard treten konnte. 

32. Minute: Schade, schöner Flankenlauf von Käpt’n Oster, doch ihr flaches Zuspiel in den Strafraum landet beim Gegner. 

37. Minute. Erster richtig gefährlicher Spielzug des USV; wieder ist Percival beteiligt, die scharf von links in den Strafraum flankt, doch in höchster Not können Stina Petersen und ihre Vorderleute gegen die einschussbereiten Hearn und Julien retten. 

39. Minute: Jetzt wird es enger: Sehr guter Schuss von Susann Utes aus 22 Metern, doch der Ball segelt zentral knapp über das Tor. 

Highlights 2. Halbzeit

55. Minute: Das war Glück! Julien nimmt eine Linksflanke sechs Meter vor dem Tor volley, die Kugel fliegt aber knapp über die Latte, sehr knapp. Jena präsentiert sich jetzt zielstrebiger. 

69. Minute: Wieder mal ein Freistoß für Jena, Stina Petersen hält den Schuss von Landeka sicher. 80. Minute: Noch zehn Minuten, wir sehen eine sehr abwechslungsreiche Begegnung, die jetzt mehr durch den bedingungslosen Einsatz auf beiden Seiten besticht als durch spielerische Raffinessen. 

84./85. Minute: Das geht an die Nerven; denn Jena wirft jetzt alles nach vorne. Erst blockt Oster gegen Landeka ab, zwölf Meter vor dem Tor; die anschließende Ecke, direkt aufs Tor gezirkelt, zwingt Petersen zu einer Glanzparade. 

89. Minute: Doch noch das 1:1; der Eckball von Julia Arnold fällt direkt ins kurze Eck; sehr, sehr unglücklich! 

FF USV Jena – MSV Duisburg 1:1 (0:1) 
MSV Duisburg: Petersen – Schenk, Neboli, Himmighofen, Weichelt – Müller, Silva – Oster, Nati (90. Luis), Tarczynska (85. Pozerska) – Šundov (60. Vonkova) 
Tore: 0:1 Nati (6.), 1:1 Arnold (89.) 
Gelbe Karte: Silva (74.) 
Zuschauer: 2702

Quelle: www.msv-duisburg.de