
Es ist vollbracht. Die Werkself-Frauen haben den Klassenerhalt unter Dach und Fach gebracht. Am Sonntag setzte es für die Mannschaft von Thomas Obliers zwar eine viel zu hohe 0:5-Niederlage beim neuen Deutschen Meister FC Bayern München, weil zeitgleich aber Werder Bremen an der Weser gegen die SGS Essen unterging (0:6), stehen zwei Spieltage vor Ende der Allianz Frauen-Bundesliga der SV Werder und der 1. FC Köln als Absteiger fest.
„Das Ergebnis mal beiseite hat meine Mannschaft ein starkes Spiel abgeliefert. Wir hatten uns vorgenommen, uns nicht zu verstecken und es mit großem Offensivdrang der besten deutschen Mannschaft so schwer wie möglich zu machen. Das ist vor allem am Anfang fantastisch gelungen, leider haben wir unsere Torchancen in dieser Phase einfach nicht genutzt. Als die Bayern dann mit ihren ersten beiden Chancen 2:0 in Führung gegangen sind, ist es natürlich schwer geworden“, analysierte Thomas Obliers einen couragierten Auftritt seiner Mannschaft.
Die Bayer 04-Frauen mussten in München auf die Dienste ihrer Abwehrchefin Annike Krahn verzichten, die mit einer Oberschenkelblessur ausfiel. Für die Nationalspielerin begann Merle Barth in der Innenverteidigung an der Seite von Marina Hegering. Lisa Schwab stürmte im linken Mittelfeld.
Hellwache Anfangsphase
Gleich in den ersten Minuten machte sich der Offensivdrang der Leverkusenerinnen vor 1.430 Zuschauern im Stadion an der Grünwalder Straße bezahlt: Doch Lisa Schwab mit einem Querpass auf Francesca Weber (3.), Sandra Jessen (6.) mit einem Fernflachschuss, Marina Hegering mit dem Kopf nach einer Ecke (8.) und Carolin Simon mit einem abgefälschten Distanzversuch (16.) wurden nicht für ihre Bemühungen mit dem Führungstreffer belohnt.
Stattdessen kamen die Bayern in der 25. Minute zu einer vermeidbaren Ecke, bei der Vivianne Miedema am höchsten stieg und zum 0:1 aus Leverkusener Sicht einköpfte. Ärgerlich. Nur zwei Minuten später stand Mana Iwabuchi nach einem Pass in den Rückraum goldrichtig und netzte mit der zweiten Torchance der Roten zum 0:2 ein (27.). Mit der Führung im Rücken und dem Meistertitel vor Augen, fanden die Gastgeberinnen jetzt besser in die Partie, die Werkself-Frauen verteidigten mit Mut und Leidenschaft, kamen aber nicht mehr zur selben Zahl an entlastenden Gegenangriffen wie vor dem Doppelschlag.
„In der Pause habe ich meiner Mannschaft weiter gegeben, was Bayern-Trainer Thomas Wörle mir auf dem Weg in die Kabine gesagt hat: Dass wir mindestens ebenbürtig waren. Es tut mir leid für die Mädels, dass sie für diese Leistung nun mit leeren Händen dastehen. Torhüterin Anna Klink hat ein super Spiel gemacht und war zur Stelle, wo es nur ging. Trotzdem bekommt sie fünf Dinger eingeschenkt, das ist bitter“, sagte Obliers.
Nach dem Seitenwechsel machte Miedema mit zwei weiteren Toren nach Leverkusener Ballverlusten im Mittelfeld schnell den Sack zu (50./57.), und bis auf das Schlusstor von Sara Däbritz gab es keine weiteren Höhepunkte mehr. Zwar hätten die Schwarz—Roten einige Konter geschickter ausspielen können, an die Sturm- und Drangphase in der ersten Halbzeit konnten Knaak und Co. jedoch nicht mehr anknüpfen.
Grund zur Freude gab es dennoch. Werder Bremen verlor zeitgleich gegen die SGS Essen mit 0:6. Mit acht Punkten Vorsprung auf den SVW ist den Werkself-Frauen zwei Spieltage vor Schluss der Klassenerhalt jetzt nicht mehr zu nehmen. In einer Woche geht es weiter mit dem letzten Heimspiel der Saison gegen den SC Freiburg. Anstoß im Haberland-Stadion ist um 14 Uhr.
Die Statistik:
FC Bayern: Korpela – Maier (80. Rolser), Schnaderbeck, Evans, Holstadt Berge, Lewandowski – Behringer, Leupolz (69. Falknor), Iwabuchi, Miedema (80. Baunach)
Bayer 04: Klink – Wich, Barth, Hegering, Simon – Sundov, Ewers, R. Knaak (86. Prinz), Schwab (60. Kempe) – Weber, Jessen (80. Gasper)
Tore: 1:0 Miedema (25.), 2:0 Iwabuchi (27.), 3:0 Miedema (50.), 4:0 Miedema (57.), 5:0 Däbritz (79.)
Gelbe Karten: –
Schiedsrichterin: Inka Müller-Schmäh (Potsdam)
Quelle: www.bayer04.de