Jetzt erst recht in Essen

Die Bayer 04-Frauen stehen am Sonntag bei der SGS Essen vor einer schweren Aufgabe. Die Leverkusenerinnen benötigen im Kampf um das rettende Ufer der Allianz Frauen-Bundesliga dringend Punkte, plagen sich aber weiter mit argen Personalsorgen.

Es lief schon Mal besser: Die Werkself-Frauen liegen vor dem 14. Spieltag mit neun Punkten auf dem zehnten Platz, einen Rang vor der Abstiegszone. Am vergangenen Wochenende unterlag die Mannschaft von Thomas Obliers beim direkten Konkurrenten und Tabellenneunten USV Jena unglücklich mit 1:3 (1:2). Sieben Punkte Rückstand beträgt jetzt der Abstand zur Mittelfeldzone der Liga mit Potsdam, Hoffenheim und Jena (alle 16). Der Blick richtet sich daher von nun an unweigerlich nach unten. Auf den beiden Abstiegsplätzen: Werder Bremen (Elfter, sieben Punkte) und der 1. FC Köln (Letzter, sechs Zähler).

„Ab jetzt sind alle Partien Endspiele“, gab Trainer Thomas Obliers im >> Interview mit dfb.de unlängst die Marschroute für die kommenden Wochen aus. Alarmierend: Leverkusen stellt sowohl die schwächste Offensive (elf Tore) als auch die löchrigste Defensive (30 Gegentreffer) – nicht unbedingt die besten Vorraussetzungen, um bei der SGS Essen zu bestehen.

Drin ist ein Punkterfolg am Sonntag für Bayer 04 aber dennoch: Das Hinspiel gegen Essen hatte den Zuschauern im Haberland-Stadion einiges zu bieten. Gleich neun Tore erzielten beide Teams in einem denkwürdigen Duell, dessen glücklicheres Ende die Essenerinnen feiern durften: Mit 4:5 unterlagen die Schwarz-Roten der SGS am dritten Spieltag auf eigenem Platz. Das soll diesmal anders laufen. „So bitter das klingt: Im Hinspiel gegen Essen und auch zuletzt in Jena haben wir den Gegner lediglich mit krassen individuellen Ausrutschern stark gemacht. Das darf uns einfach nicht mehr passieren. Taktisch sind wir in Jena hochdiszipliniert aufgetreten, so wird es auch Essen sehr schwer gegen uns haben, das garantiere ich. Wenn wir hochkonzentriert und entschlossen verteidigen, ist es für jedes Team der Liga nicht leicht gegen uns. Darüber hinaus benötigen wir dann noch mehr Mut und mehr Durchschlagskraft in der Offensive“, fordert Obliers.

Obliers: „Der Knoten muss platzen“

Eine Spielerin, die diesen Wunsch des Trainers erfüllen soll, ist Winter-Neuzugang Sandra Jessen. Der isländischen Nationalspielerin gelang vergangene Woche in ihrem ersten Auftritt mit dem Kreuz auf der Brust gleich eine Torvorlage: Das Traumtor von Carolin Simon, das von den Fans auf >> dfb.de unlängst zum schönsten Tor des Spieltags gewählt wurde, leitete die 21-Jährige mit einem Zuspiel ein. „Sandra Jessen hilft uns weiter, aber an ihr alleine machen wir unser Offensivspiel nicht fest. Alle Angreiferinnen müssen vor dem Tor ruhiger agieren, den Kopf ausschalten und das Ding jetzt einfach mal versenken. Es ist nötig, dass vorne der Knoten einfach mal platzt und sich die Mädels mit Treffern selbst belohnen“, sagt Obliers.

Am Sonntag muss der Cheftrainer wie schon in Jena unter anderem auf Ramona Petzelberger, Lisa Schwab und Turid Knaak verzichten. Marina Hegering (Aufbautraining nach Fuß-OP) und Laura Widak (Aufbautraining nach Kreuzbandriss) stehen ebenfalls noch nicht zur Verfügung.

Quelle: Bayer 04 Leverkusen Fussball GmbH