1:3 – Rückschlag in Jena

Was für ein Fight. Und was für eine bittere Niederlage. Die Werkself-Frauen mussten am 13. Spieltag zum Wiederbeginn der Rückrunde der Allianz-Frauen Bundesliga eine ärgerliche 1:3 (1:2)-Niederlage beim USV Jena hinnehmen. Carolin Simon hatte ihre Farben in der 9. Minute in Führung gebracht, die Jenaer Treffer in einem spannenden Schlagabtausch erzielten Amber Hearn (23.) und Iva Landkea (39.) und kurz vor Schluss Jennifer Martin (88.). Damit liegt Bayer 04 weiterhin einen Tabellenrang vor den Abstiegsplätzen.

„Die Niederlage tut mächtig weh, es war heute für uns mehr drin“, gestand Thomas Obliers nach dem Match, lobte sein Team jedoch für den großen Einsatz und die hohe Leidenschaft: „Wie wir bis zum Schluss um den Ausgleich gefightet haben, war richtig stark. Uns ist es in einem harten Kampf gelungen, die Ruhe zu bewahren und uns mehrere gute Torchancen herauszuspielen. Leider haben wir sie nicht genutzt und mussten nach der verdienten frühen Führung einen unglücklichen Ausgleichstreffer hinnehmen. Das kann passieren. Danach war es ein Kampf auf Augenhöhe. Auf dieser Leistung können wir definitiv aufbauen!“

Im Ernst-Abbe-Sportfeld musste Obliers’ Truppe vor knapp 500 Zuschauern ohne die erfahrene Lisa Schwab, ohne Torjägerin Turid Knaak und ohne Spielführerin Ramona Petzelberger antreten. Dafür feierte bei den Werkself-Frauen Merle Barth ihr Saisondebüt auf der rechten Außenbahn. Die 21-Jährige hatte ihr letztes Pflichtspiel mit dem Kreuz auf der Brust am 10. Mai 2015 gegen Sand absolviert. Ebenso stand Winterneuzugang Sandra Jessen gleich in der Startelf. Die isländische Nationalspielerin war es auch, die die erste Torchance der Leverkusenerinnen einleitete. Jessen spielte auf dem linken Flügel Carolin Simon an. Die Linksverteidigerin flankte, der Ball wurde länger und länger und senkte sich schließlich hinter USV-Torfrau Stenia Michel im Giebel – 1:0 für Bayer 04!

Es entwickelte sich ein umkämpftes, jedoch torchancenarmes Duell. Beide Mannschaften ließen wenig Torchancen zu. Schiedsrichterin Nadine Westerhofft hatte dabei alle Hände voll zu tun. Wie aus dem Nichts gelang dem USV dann der Ausgleich: Ein Rückpass von Jessica Wich hoppelte über den Fuß von Torfrau Anna Klink, sodass Amber Hearn, die aufgepasst hatte, den Ball ins leere Tor schieben konnte (23.). Was für ein Pech! Zu allem Überfluss verwandelte Iva Landeka kurz vor der Pause einen Freistoß aus 18 Metern direkt im linken oberen Torwinkel (39.).

„Im Grunde gab es im ersten Durchgang nicht eine echte Torchance, dennoch sind drei Tore gefallen. Nach dem Seitenwechsel hätten wir uns dann belohnen müssen. Der Ausgleich lag lange in der Luft“, analysierte Obliers.

Nach dem Seitenwechsel prägten die Schwarz-Roten das Spielgeschehen. Jeweils nach Vorlage von Carolin Simon verpassten aber erst Marisa Ewers frei aus zwölf Metern (55.) und dann gleich zwei Mal die eingewechselte Sharon Beck (64./76.) den Ausgleich. Kurz vor Abpfiff erhöhte Jena sogar noch durch Jennifer Martin zum 1:3-Endstand (88.). Kurz zuvor war noch Sandra Jessen mit einem platzierten Distanzschuss an der Jenaer Schlussfrau (86.) gescheitert. „Sandra Jessen hat in ihrem ersten Pflichtspiel einen guten Auftritt hingelegt. Sie ist bereits gut in unser Spielsystem integriert“, sagte Obliers.

Weiter geht es für die Bayer 04-Frauen in der Allianz Frauen-Bundesliga in einer Woche mit dem nächsten Auswärtsspiel bei der SGS Essen. Anstoß beim Tabellensechsten im Stadion an der Hafenstraße ist um 14 Uhr.
Die Statistik:

Bayer 04: Klink – Wich, Krahn, Leluschko, Simon – Barth (62. Beck), R. Knaak, Ewers, Jessen – Sundov (81. Sundov), Gasper

USV Jena: Michel – Sedlackova, Percival, Breitenbach, van den Heiligenberg – Arnold, Jacome Silva (90.+1 Graser), Landeka, Weiß (58. Martin) – Hearn, Vonkova (73. Hausicke)

Tore: 0:1 Simon (9.), 1:1 Hearn (23.), 2:1 Landeka (39.), 3:1 Martin (88.)

Gelbe Karte: Sedlackova

Schiedsrichterin: Nadine Westerhoff (Bochum)

Zuschauer: 478

Quelle: Bayer 04 Leverkusen Fussball GmbH