
Die Werkself-Frauen haben das erste rheinische Derby in der Geschichte der Frauen-Bundesliga gewonnen. Bayer 04 setzte sich am 6. Spieltag dank großer Effizienz vor dem Tor in einem spielerisch schwachen Duell mit dem 1. FC Köln durch Tore von Francesca Weber (40.) und Turid Knaak (69.) letzten Endes verdient durch. Den Kölner Treffer erzielte Marisa Ewers mit einem Eigentor (73.).
„Dieser Sieg tut jetzt erstmal unglaublich gut. Wir haben zwar zu keinem Zeitpunkt zu unserem Spiel gefunden, aber bei den wenigen Torchancen, die wir hatten, waren wir sehr effizient. Mit zwei Erfolgen in Serie können wir deutlich entspannter in die kommenden Aufgaben gehen“, erklärte Bayer 04-Trainer Thomas Obliers, der in Köln auf dieselbe Startelf wie beim sensationellen 1:0-Erfolg in der Vorwoche gegen Potsdam zurückgriff. Marisa Ewers nahm somit nach ihrem auskurierten Muskelfaserriss zunächst auf der Bank Platz.
In der Anfangsphase der Partie kristallisierte sich schnell die Marschrichtung für das erste Derby zwischen Köln und Leverkusen in der Frauen-Bundesliga heraus. Beide Teams versuchten, nach Ballgewinn schnell zum gegnerischen Tor vorzudringen – mit mäßigem Erfolg. Der Großteil spielte sich im Mittelfeld ab, viel Kampf und Krampf bekamen die 539 Zuschauer im Kölner Südstadion zu sehen. So dauerte es bis zur 40. Minute, als Francesca Weber nach einem abgefälschten Schuss von Ramona Petzelberger an den Ball kam und ihn in echter Torjägermanier im Fallen über die Linie stocherte. „Das war sicher nicht eins meiner schönsten Tore, aber danach fragt am Ende niemand mehr“, lachte die Torschützin über die nicht unbedingt bilderbuchmäßig erzielte 1:0-Führung.
Mit dem Pausenpfiff hatten die Leverkusenerinnen dann sogar noch die große Chance auf das 2:0: Nach einer Flanke von Turid Knaak entschied Schiedsrichterin Christine Baitinger auf Handelfmeter. Die auffällig starke Sharon Beck trat an – und setzte das Spielgerät an den Pfosten (44.). Pech.
Traumhafte Petzelberger-Knaak-Kombination
Nach dem Seitenwechsel fanden die Bayer 04-Frauen insgesamt etwas besser ins Spiel, blieben ihrer Linie, gegen den Aufsteiger im Mittelfeldpressing zu verteidigen, jedoch treu, sodass die Kölnerinnen zwar weiterhin viel Ballbesitz hatten und sich den Schwarz-Roten dafür aber immer wieder Räume zum Kontern eröffneten. Nicht viel tat sich bis zur 69. Minute, als Spielführerin Ramona Petzelberger mit einem Geistesblitz das umjubelte 2:0 vorbereitete: Turid Knaak war auf der Abseitslinie angelaufen und wurde mit einem gelupften Pass von ihrer Kapitänin herrlich bedient. Die Torjägerin nahm den Ball geschickt mit der Brust an und zog flach mit links zu ihrem dritten Saisontor ab. Genial!
Doch der zwei-Tore-Vorsprung hielt nicht lange. Nach einer scharfen Kölner Hereingabe über die rechte Leverkusener Seite schoss Carolin Simon kurz vor der Torlinie die grade eingewechselte Marisa Ewers an. Die Verteidigerin hatte keine Ausweichchance und musste mit ansehen, wie der Ball von ihrem Knie in den Kasten von Anna Klink sprang (73.).
Bis zum Ende verteidigten die Leverkusenerinnen mit großer Leidenschaft die Führung. Einzig Turid Knaak hätte nochmal nachlegen können, doch ihre Direktabnahme nach einer Ecke flog weit drüber (84.). Nach dem dem Schlusspfiff bedankten sich die Leverkusenerinnen ausgiebig bei ihrer Torfrau Anna Klink, die die größte Kölner Chance mit einem fantastischen Reflex vereitelte (85.).
Die Statistik:
FC Köln: Giuliani – Rinast, Kirchberger, Bender, Ehegötz – Zielinsky, Kalin, London (81. London), Gerhardt – Munk (70. Hild), Julien (62. Knopf)
Bayer 04: Klink – Gasper, Kempe, Krahn, Simon, Schwab – Petzelberger (85. Prinz), Beck – T. Knaak, Weber (60. Ewers), Wich (89. Roenneke)
Tore: 0:1 Weber (40.), 0:2 T. Knaak (73.), 1: 2 Ewers (ET. 73.)
Schiedsrichterin: Christine Baitinger
Gelbe Karten: Bender, Rinast – Weber
Zuschauer: 539